Informationen Tansania Nationalparks
Kann man das Erlebnis Tansania in einen geistigen Schnappschuss fassen? Vielleicht die Tausende und Abertausende von Gnus, die durch den Instinkt vereint auf ihrer jährlichen Wanderung durch die Serengeti ziehen? Oder die Elefantenfamilie, die durch den breiten, schlammigen Rufiji/Tarangire-Fluss watet? Wie wäre es mit einem Rudel satter Löwen, die auf dem grasbedeckten Boden des majestätischen Ngorongoro-Kraters in der Sonne dösen? Gewiss, es sind solche Bilder, die einem meist in den Sinn kommen, wenn man an Tansanias Nationalparks denkt.
Tansania ist wahrhaftig ein Safari-Ziel, das seinesgleichen sucht. Die Statistiken sprechen für sich: kein anderes Land der Welt hat ein Viertel seiner Fläche für Naturschutzzwecke reserviert; der weltbekannte Serengeti-Nationalpark und das riesige Selous-Wildreservat sind dabei bloß die auffallendsten Teile eines reichen Mosaiks von unter Schutz stehenden Gebieten, in denen schätzungsweise 20 Prozent aller großen afrikanischen Säugetiere leben. Lernen Sie dieses athemberaubende Land während einer unserer Safari Angebote kennen.
Kilimanjaro Nationalpark
Welche Bedeutung man seinem Namen auch immer geben mag, der Kilimanjaro ist ein Sinnbild für die ergreifende Schönheit Ostafrikas. Warum, werden Sie verstehen, wenn Sie ihn sehen. Der Kilimanjaro ist nicht nur Afrikas höchster Gipfel, sondern auch der höchste frei stehende Berg der Erde. In atemberaubender Abgeschiedenheit erhebt er sich vom ihn umgebenden, auf ungefähr 900 m über Meer liegenden Küsten-Buschland auf Ehrfurcht gebietende 5’895 m. Der Kilimanjaro ist einer der zugänglichsten Hochgebirgsgipfel der Erde, ein Leitstern für Besucher aus aller Welt. Die meisten Bergsteiger erreichen den Kraterrand mit wenig mehr als einem Wanderstock, angemessener Kleidung und Entschlossenheit. Und trotzdem hat, wer es bis zum eigentlichen Gipfel, dem Uhuru Point, schafft oder bis zum Gillman’s Point am Kraterrand, sich seine Gipfelurkunde – und seine Erinnerungen – redlich verdient. Der Kilimanjaro bietet aber wahrlich mehr als bloß seinen Gipfel. Diesen Berg hochzusteigen ist gleichsam eine klimatische Weltreise von den Tropen in die Arktis. Noch ehe man auf einer Höhe von 2’700 m die Grenze zum Nationalpark überschreitet, machen die bewirtschafteten Ausläufer des Massivs üppigem Bergwald Platz, in dem scheue Elefanten, Leoparden, Büffel, der gefährdete Abbotducker und andere kleine Antilopenarten sowie Primaten leben. Noch höher liegt das Moorland, wo eine Decke von Riesenheidekraut mit fremd anmutenden Riesenlobelien übersät ist. Über 4’000 m ernährt eine surreale alpine Einöde kaum mehr als ein paar widerstandsfähige Moose und Flechten. Schließlich weicht dann auch das letzte bisschen kümmerlicher Vegetation einer Winterwunderlandschaft aus Eis und Schnee – und der überwältigenden Schönheit des Dachs des Kontinents.
Größe 755 qkm
Lage Nordtansania, nahe der Stadt Moshi.
Anreise 128 km von Arusha aus; etwa eine Autostunde ab Kilimanjaro-Flughafen.
Unternehmungen Sechs übliche Trekking-Routen zum Gipfel; ferner einige anspruchsvollere Bergsteigerrouten. Tages- oder Mehrtageswanderungen auf der Shira-Hochebene. Naturpfade auf den unteren Abschnitten. Forellenfischen. Einen Besuch lohnt der wunderschöne Chala-Kratersee an den südöstlichen Hängen des Bergs.
Beste Reisezeit Von Dezember bis Februar ist das Wetter am wärmsten und die Sicht am klarsten. Von Juli bis September ist es zwar auch trocken, aber weniger warm.
Unterkunft Hütten und Campingplätze amBerg. Mehrere Hotels und Campingplätze außerhalb des Parks im Dorf Marangu und in der Stadt Moshi.
HINWEIS: Wandern Sie langsam. Damit geben Sie Ihrem Körper Zeit, sich auf die wechselnden Bedingungen einzustellen, und Sie erhöhen Ihre Chancen, den Gipfel zu erreichen. Beugen Sie der Höhenkrankheit vor, indem Sie mindestens fünf, besser sogar noch mehr Übernachtungen für den Aufstieg einplanen. Nehmen Sie sich Zeit und genießen Sie die Schönheit des Berges.
Serengeti Nationalpark
Eine Million Gnus – alle sind sie vom selben uralten Rhythmus des unerbittlichen Lebenskreislaufes getrieben: drei Wochen wilde Gebietskämpfe und stürmische Paarung; das Überleben der Stärkeren, wenn sich 40 km lange Züge auf dem alljährlichen Exodus nach Norden durch Gewässer drängen, wo die Krokodile lauern; schließlich der nur kurze Zeit dauernde Wiederaufbau der Spezies durch die mehr als 8’000 täglich geborenen Kälber, bevor die 1’000 km lange Pilgerschaft erneut beginnt. Tansanias ältester und beliebtester Nationalpark, die Serengeti, ist berühmt für die sich jährlich wiederholende Wanderungszeit, wenn sechs Millionen Hufe über die offenen Ebenen stampfen, wenn mehr als 200’000 Zebras und 300’000 Thomsongazellen sich dem Zug der Gnus nach frischen Weidegründen anschließen. Doch sogar wenn keine Wanderung stattfindet, bietet die Serengeti zweifellos das eindrücklichsten Tierschauspiel Afrikas: große Büffelherden, kleinere Gruppen von Elefanten und Giraffen sowie Tausende und Abertausende von Elenantilopen, Topis, Kuhantilopen, Impalas und Grantgazellen. Ein allgegenwärtiges Erlebnis in Tansanias größtem Nationalpark ist der Kampf auf Leben und Tod zwischen Raubtier und Beutetier. Goldmähnige Löwenrudel machen dank der Fülle von Grasfressern reiche Beute. Einsame Leoparden suchen den Akazienbaum-gesäumten Seronera-Fluss heim, während viele Geparden die südöstlichen Ebenen durchstreifen. An kaum einem anderen Ort Afrikas kommen alle drei afrikanischen Schakalarten wie hier zusammen vor. Und dann gibt es auch noch die Tüpfelhyäne und eine Vielzahl scheuer kleinerer Raubtiere, vom insektenfressenden Erdwolf bis zum wunderschönen Serval. Die Serengeti wird aber nicht nur von großen und größeren Säugetieren bewohnt. Grellfarbige Siedleragamen und Klippschliefer huschen über die vereinzelten Granit-Kopjes. Gut 100 Arten von Pillendreher-Käfern sind bisher verzeichnet worden, dazu mehr als 500 Vogelarten, die vom imposanten Strauß über den bizarren Sekretärsvogel des offenen Graslands bis hin zu den Kaffernadlern reichen, die scheinbar ohne Anstrengung über den Lobo-Hügeln kreisen. So gewaltig wie das Tierschauspiel ist das befreiende Erlebnis von Raum, das für die Serengeti-Ebenen kennzeichnend ist, die sich über sonnenverbrannte Savannen zum schimmernden goldenen Horizont am Ende der Erde erstrecken. Die Regenzeit verwandelt diese goldene Fläche in einen endlos grünen, von Wildblumen übersäten Teppich. Neben den Ebenen gibt es auch bewaldete Hügel, turmhohe Termitenhügel sowie mit Feigenbäumen und orange-verstaubten Akazienwäldern gesäumte Flüsse. Mag die Serengeti auch noch so beliebt sein, sie ist so riesig, dass Sie womöglich der einzige menschliche Zuschauer sind, der miterlebt, wie ein Löwenrudel seine nächste Mahlzeit einzukreisen beginnt.
Größe 14’763 qkm
Lage 335 km von Arusha entfernt; im Norden grenzt der Park an Kenia und im Westen an den Victoriasee.
Anreise Linien- und Charterflüge ab Arusha, Lake Manyara und Mwanza. Mit dem Auto von Arusha, Lake Manyara, Tarangire oder vom Ngorongoro-Krater aus.
Unternehmungen Heißluftballon-Safaris, Ausflüge zu den Felsmalereien der Massai und den Musical Rocks. Besuch des benachbarten Ngorongoro-Kraters, der Olduvai-Schlucht, des Ol-Doinyo-Lengai-Vulkans und der Flamingos am Natron-See.
Beste Reisezeit Um der Wanderung der Gnus zu folgen: Dezember–Juli; um Raubtiere zu beobachten: Juni–Oktober.
Unterkunft Im Park gibt es vier Lodges, vier Luxus-Zeltlager und über den Park verteilt verschiedene Campingplätze; knapp außerhalb des Parks findet man ein Luxus-Camp, eine Lodge und zwei Zeltlager.
HINWEIS Route und Zeit der Gnuwanderung können nicht genau vorausgesagt werden. Planen Sie mindestens drei Tage ein, um sicherzugehen, dass sie den Gnus begegnen, und reservieren Sie sich noch mehr Zeit, wenn Sie auch die größeren Raubtiere sehen möchten.
Arusha Nationalpark
Obwohl dieser Nationalpark der nordtansanischen Safarihauptstadt Arusha am nächsten liegt, wird er von Safari-Reisenden nicht selten übersehen, was schade ist, denn er bietet die Möglichkeit, innerhalb weniger Stunden eine höchst reizvolle Vielfalt an Lebensräumen zu erkunden. Wenn man den Parkeingang passiert hat, gelangt man in einen schattigen Bergwald, der von neugierigen Diademmeerkatzen, farbenfrohen Turakos und Trogons sowie akrobatischen schwarzweißen Colobus-Affen bewohnt wird – diese auch Guerezas genannten Affen kann man auf dem nördlichen Safari-Circuit nur hier leicht beobachten. Mitten in diesem Wald erhebt sich der spektakuläre Ngurdoto-Krater, dessen steile, felsige Wände einen sumpfigen Boden umschliessen, auf dem Herden von Büffeln und Warzenschweinen leben. Weiter nördlich schmiegen sich die stillen, wunderschönen Momela-Seen in die sanften, grasbewachsenen Hügelzüge. Zuweilen tönen Tausende von Flamingos die Flachwasser dieser Seen rosa. Die Momela-Seen ernähren eine Vielfalt von einheimischen und wandernden Wasservögeln. In den feuchten Uferzonen zeigen struppige Wasserböcke ihre großen leierförmigen Hörner. Zwischen weidenden Zebraherden gleiten Giraffen über die grasbewachsenen Hügel, während Paare großäugiger Dikdiks in niederes Gebüsch stieben wie überdimensionierte dürrbeinige Hasen. Zwar trifft man im Aruhsa-Nationalpark nur selten auf Elefanten und gar nie auf Löwen, dafür kann man unter Umständen Leoparden und Tüpfelhyänen beobachten, die am frühen Morgen und am späten Nachmittag herumschleichen. Im Morgengrauen und während der Abenddämmerung ist zudem die Wahrscheinlichkeit am grössten, dass sich die Wolkendecke am östlichen Horizont auflöst und die nur 50 km entfernten majestätischen schneebedeckten Gipfel des Kilimanjaros sichtbar werden. Es ist aber nicht der Kilimanjaro, der den Parkhorizont beherrscht, sondern sein bescheidenerer Cousin, der Mount Meru, der mit seinen 4’566 m immerhin der fünfthöchste Berg Afrikas ist. Von seinen im Park liegenden Gipfeln und östlichen Ausläufern, wo man wunderbar wandern kann, geniesst man eine unvergleichliche Aussicht auf seinen berühmten Nachbarn. Wer den Meru besteigt, wandert zuerst durch bewaldete Savanne, trifft dort immer wieder auf Büffel und Giraffen, gelangt dann in Wälder voller Fackellilien und hängendem Spanischem Moos (Tillandsia) und erreicht schlie ßlich die hochgelegene, von Riesenlobelien besetzte offene Heidelandschaft. Strohblumen klammern sich an die alpine Einöde, feinbehufte Klippspringer beobachten den Aufstieg der Wanderer. Steht man dann auf dem zerklüfteten Gipfel des Meru, sieht man sich dem unverhüllten, in der aufgehenden Sonne errötenden Kilimanjaro gegenüber.
Größe 137 qkm
Lage Im Nordosten Tansanias, nordöstlich der Stadt Arusha.
Anreise Die 40-minütige Fahrt von Arusha zum Park bietet keine Probleme. Der Kilimanjaro International Airport liegt ungefähr 60 km enfernt. Die Seen, die Wälder und der Ngurdoto-Krater können alle während eines halben Tagesausfluges zu Beginn oder am Ende einer ausgedehnten Nord-Safari besucht werden.
Unternehmungen Waldwanderungen (es gibt reichlich Picknickplätze); eine 3–4‑tägige Tour auf den Mount Meru (gute Vorbereitung für den Kilimanjaro).
Beste Reisezeit Juni bis Februar für Touren auf den Mount Meru (im November kann es allerdings regnen). Die beste Aussicht auf den Kilimanjaro genießt man von Dezember bis Februar.
Unterkunft Im Park gibt es eine Lodge, zwei Rasthäuser und zwei Berghütten; außerhalb des Parks findet man am Usa-Fluss zwei Lodges. Ferner hat die Stadt Arusha viele Hotels und Herbergen (Hostels).
Tarangire Nationalpark
Tag für Tag ein wolkenloser Himmel. Die brennende Sonne saugt auch die letzte Feuchtigkeit aus der Landschaft, backt die Erde zu einem staubigen Rot, das vertrocknete Gras ist brüchig wie Stroh. Der Tarangire ist nur noch ein Schatten seiner selbst, des mächtigen Flusses der Regenzeit. Und doch zieht er Massen von Tieren an. Durstige Nomaden haben Hunderte ausgedorrter Kilometer zurückgelegt im Wissen, dass es hier immer Wasser gibt. Herden von bis zu 300 Elefanten scharren im trockenen Flussbett nach Wasseradern, während wandernde Gnus, Zebras, Büffel, Gazellen, Kuh- und Elenantilopen sich an den schwindenden Wasserlöchern drängen. Es ist die größte Konzentration wild lebender Tiere außerhalb des Serengeti-Ökosysstems – ein gedeckter Tisch für Raubtiere – und der Ort in Tansania, wo man Festland-Antilopen wie den stattlichen Büschelohr-Spießbock und die eigenartige Giraffengazelle regelmäßig beobachten kann. Während der Regenzeit verteilen sich die Tiere des Tarangire über ein Gebiet von 20´000 Quadratkilometern, bis sie die grünen Ebenen kahl gefressen haben und der Fluss erneut ruft. Im Gegensatz zu den anderen Tieren des Parks sind die Elefantenherden auch während der Regenzeit leicht zu finden. Die stets grünen Sümpfe ziehen 550 Vogelarten an: nirgends sonst auf der Welt brüten in einem Gebiet mehr Arten. Auf trockenerem Grund findet man die Riesentrappe, den Schwergewichtler unter den fliegenden Vögeln, ferner den Massai-Strauß, den größten Vogel der Welt, schließlich kleine Gruppen von wie Truthähne schreienden Nashornvögeln. Ganz besonders interessierte Vogelliebhaber halten vielleicht Ausschau nach kreischenden Schwärmen von farbenprächtigen Schwarzköpfchen und nach dem farblich etwas matteren Rotschwanzweber und dem Grauglanzstar – Vögeln, die nur in den trockenen Savannen Nordzentraltansanias vorkommen. Verlassene Termitenhügel werden häufig von Kolonien liebenswürdiger Zwergmangusten aufgesucht und von Flammenkopfbartvögel-Paaren, welche die Aufmerksamkeit wegen ihrer lauten uhrwerkartigen Duette auf sich ziehen Die Pythons des Tarangire erklettern Bäume, das tun auch die Löwen und Leoparden im Park. Die Katzen liegen faul im Geäst, wo die Früchte des Leberwurstbaumes das Zucken ihrer Schwanzspitzen tarnen.
Größe 2’600 qkm
Lage 118 km südwestlich von Arusha
Anreise Problemlos mit dem Auto ab Arusha oder Lake Manyara auf einer asphaltierten Straße, von der es dann noch 7 km bis zum Park-Haupteingang sind. Man kann zum Ngorongoro-Krater und der Serengeti weiterfahren. Charterflüge von Arusha und der Serengeti aus.
Unternehmungen Geführte Safariwanderungen, Tagesausflüge zu Massai- und Barabaig-Dörfern sowie zu den Hunderten uralter Felszeichnungen in der Nähe von Kolo an der Dodoma-Strasse.
Beste Reisezeit Der Park kann das ganze Jahr über besucht werden,
vorzugsweise aber in der Trockenzeit (Juni–September), weil man dann die
größten Tieransammlungen sieht.
Unterkunft Im Park eine Lodge, eine Lodge mit Zelten und ein Luxus-Zeltlager.
Ein weiteres halbes Dutzend exklusive Lodges und Zeltcamps liegen unmittelbar außerhalb der Parkgrenze. Campingplätze im Park und um den Park herum.
Lake Manyara Nationalpark
Der sich über eine Länge von 50 km am Fuße des 600 m hohen rost-goldenen Rift-Valley-Abhangs hinziehende Manyara-See ist ein landschaftliches Juwel, das von Ernest Hemingway als „das Schönste, was ich je in Afrika gesehen habe“ gepriesen wurde. Auf kleinem Raum bietet die Tierbeobachtungs-Rundfahrt durch den Manyara-Park alles, was man auf Safari in Tansania erleben kann. Hinter dem Eingangstor windet sich die Straße durch einen Abschnitt üppigen dschungelähnlichen Grundwasserwalds, wo Hundertschaften von Pavianen nonchalant am Straßenrand faulenzen, Diademmeerkatzen flink durch die uralten Mahagonibäume turnen, zierliche Buschböcke vorsichtig aus dem Schatten treten und seltsam große Wald-Nashornvögel im hohen Blätterdach laut und misstönend rufen. Einen Kontrast zur Intimität des Waldes bildet die grasbewachsene Schwemmebene, von der man über den alkalihaltigen See weit nach Osten sieht zu den zerklüfteten blauen Vulkangipfeln, die sich aus den endlosen Massai-Steppen erheben. Große Büffel‑, Gnu- und Zebraherden versammeln sich auf diesen grünen Ebenen. Dort finden sich auch viele Giraffen, manche von ihnen farblich so dunkel, dass sie aus der Distanz schwarz erscheinen. Der schmale Gürtel Akazienwald im Innern der Schwemmebene ist der bevorzugte Aufenthaltsort der legendären Bäume erkletternden Löwen und der Elefanten mit ihren eindrücklichen Stoßzähnen. Scharen von Zebramangusten flitzen zwischen den Akazien hin und her, während die winzigen Kirk-Dikdiks im Schatten der Bäume nach Nahrung suchen. Oft sieht man die Silhouetten von Klippspringer-Paaren auf den Felsen über einem Feld von Heißwasserquellen, die am Rand des südlichen Seeufers dampfen und blubbern. In Manyara lernt man Tansanias Vogelwelt auf ideale Art und Weise kennen. Über 400 Arten hat man bisher verzeichnet, und sogar wer Afrika zum ersten Mal besucht, darf damit rechnen, ungefähr 100 dieser Arten während eines einzigen Tages beobachten zu können. Zu den Höhepunkten gehören die Tausende rosafarbener Flamingos auf ihrer ständigen Wanderschaft sowie andere große Wasservögel wie Pelikane, Kormorane und Störche.
Größe 330 qkm, wovon bei hohem Wasserstand bis gegen zwei Drittel auf den See entfallen.
Lage In Nordtansania. Das Eingangstor befindet sich an einer kürzlich asphaltierten Straße anderthalb Stunden vom 126 km westlich gelegenen Arusha entfernt ganz in der Nähe der ethnisch vielfältigen Marktstadt Mto wa Mbu.
Anreise Mit dem Auto, Charter- oder Linienflugzeug von Arusha aus. Manyara eignet sich als Zwischenhalt auf dem Weg zur Serengeti und zum Ngorongoro-Krater.
Unternehmungen Tierbeobachtungsfahrten, Kanufahrten bei genügend hohem Wasserstand, Kultur-Ausflüge, Fahrradtouren, Abseilen und Waldwanderungen an den Hängen außerhalb des Nationalparks.
Beste Reisezeit Trockenzeit (Juli–Oktober) für große Säugetiere; Regenzeit (November–Juni) für Vogelexpeditionen, den Besuch der Wasserfälle und Kanufahrten.
Unterkunft Ein Luxus-Camp mit Baumhaus-ähnlichen Unterkünften, öffentliche Bandas und Campingplätze im Nationalpark; ein Luxus-Zeltlager und zwei Lodges hoch über dem See; verschiedene Pensionen (Guesthouses) und Campingplätze im nahe gelegenen Mto wa Mbu.
Selous Game Reserve
Selous, das größte Wildschutzgebiet in Afrika, ist größer als die Schweiz. Hier tümmeln sich Tiere in Hülle und Fülle. Das Reservat ist wegen seiner vielfältigen Vogelwelt und als Lebensraum für das schwarze Flußpferd bekannt. Zu den Attraktionen des Wildschutzgebietes gehört der Rufiji-Fluß, einer der faszinierendsten Flüße des Kontinents. Dem Besucher bieten sich Sandbänke mit riesigen Krokodilen, palmengesäumte Ufer, an den sich Elefanten- und Büffelherden gerne aufhalten, mitten drin das schwarze Flußpferd. Im Selous Game Reserve leben zahlreiche Säugetierarten, die in sehr großen Populationen vorkommen. Etwa 40000 Elefanten, Giraffen, Büffel, Krokodile und Hippos finden hier ausreichend Platz. Eine besondere Attraktion sind die scheuen und vom Aussterben bedrohten Wildhunde (ca. 1.300 Tiere, Stand 1999). Sie sind bei Safaris rund um den Tagalasee regelmäßig zu sehen. Die letzten 35 Spitzmaulnashörner haben hier ihre letzte Zuflucht gefunden. Zahlreiche Huftierarten kommen immer noch in sehr großen Beständen vor. Streifengnus, Büffel, Flusspferde, Impalas, Zebras, Wasserböcke, Kongonis, Warzenschweine, Elen- und Rappenantilopen, Groriedböcke sowie Kudus sind hier typisch. Diese ziehen zahlreiche Raubkatzen an. So wird der Bestand der Löwen auf 3500 Tiere geschätzt. Der Bestand der Afrikanischen Wildhunde ist mit 1.300 Tieren der größte des gesamten Kontinents. Leoparden und Fleckenhyänen finden sich ebenfalls zahlreich. Weitere beliebte Bewohner in Selous sind Paviane, Pukus, Schakale, Dickdicks, Sharpe Greisbock und etwa 350 Vogelarten. 10% im Norden des Reservates, nördlich des Rufiji River sind für Fotosafaris geöffnet. Ca. 8.000 Touristen besuchen diesen Teil des Parks pro Jahr. Die südlichen 90% der Fläche sind zur Jagd freigegeben. Safaris sind hier untersagt – wären aber aufgrund der fehlenden Fahrwege auch gar nicht möglich.
Größe 55000 qkm
Lage 6 Stunden von Daressalam entfernt; südöststlich von Mikumi.
Anreise Mit dem Auto ab Daressalam oder vom Mikumi-Nationalpark aus.
Unternehmungen Besuchen Sie dieses Schutzgebiet in Verbindung mit dem nahe gelegenen Mikumi-Nationalpark oder als Zwischenstation auf dem Weg mit dem Buschflieger zum Ruaha-Nationalpark.
Beste Reisezeit Man kann den Park das ganze Jahr über besuchen, allerdings sind die Wege in der Regenzeit rutschig. Die Trockenzeit beginnt im Juni und endet im Oktober vor der kurzen Regenzeit; man sollte jedoch stets auf Regen gefasst sein.
Unterkunft Von einfachen bis Deluxe-Zeltcamps wird hier alles, zumeist am Rufiji River gelegen, geboten.
Ruaha Nationalpark
Der Ruaha Nationalpark ist eines der wenigen berühmten Wildnisgebiete in Tansania, wo die seltene Erfahrung der Beobachtung von Wildtieren mit einer faszinierenden Landschaft gewürzt wird. Der Park beherbergt eine Fülle von Pflanzen und Tieren wie den Großen Kudu (Tragelaphus strepsiceros), die in keinem anderen Nationalpark zu finden sind. Dank seines fast unberührten und unerforschten Ökosystems bietet der Park seinen Besuchern ein wahrhaft einzigartiges Safarierlebnis.
Klima bimodales Regenwaldmuster – die Kurzregenzeit dauert von November bis Februar, die Langregenzeit von März bis April. Die Durchschnittstemperatur liegt bei etwa 28 C. Von Juni bis Oktober, wenn die Temperaturen in Msembe 35 C erreichen, herrscht Trockenzeit.
Größe etwa 20.226 km² , der größte Park in Tansania und Ostafrika.
Der Park gilt mit über 571 Arten, darunter einige bekannte Zugvögel von innerhalb und außerhalb Afrikas, als eines von Tansanias Vogelparadiesen. Es wird davon ausgegangen, dass es in Ruaha eine höhere Elefantenkonzentration als in jedem anderen Nationalpark in Ostafrika gibt. Auch andere prächtige Säugetiere, wie sowohl den Großen, als auch den Kleinen Kudu, Rappen- und Pferdeantilopen kann man im Waldgebiet von Miombo mühelos entdecken. Der männliche Kuku besitzt wunderschöne Spiralhörner, während die männliche Rappenantilope mit eindrucksvollen gekrümmten Hörnern aufwartet. Auch den gefährdeten Wildhunden bietet der Park einen Lebensraum. Zu weiteren Tieren im Park gehören Löwen, Leoparden, Geparden, Giraffen, Zebras, Elenantilopen, Impalas, Löffelfüchse und Schakale. Der Park beherbergt auch zahlreiche Reptilien und Amphibien wie Krokodile, giftige und ungiftige Schlangen, Warane, Agamen und Frösche und verfügt über eine für Halbtrockengebiete typische Vegetation wie Affenbrotbäume, Akazien und andere Arten. Über 1.650 Pflanzenarten wurden bislang identifiziert. Das Parkgebiet wird oft als das Land des tapferen Chief Mkwawa bezeichnet, des Häuptlings des Volks der Hehe, der Widerstand gegen den Angriff der Deutschen im späten 19. Jahrhundert leistete. Durch die wilde und erfolgreiche Kampftaktik gegen die deutsche Invasion wurde der Stamm der Hehe berühmt im südlichen Hochland des damaligen Tanganjika (Tansania). Einige der Kulturstätten, die für Rituale benutzt wurden, sind “Ganga la Mafunyo”, Nyanywa und Chahe, die Felsmalereien von Nyanywa, “Gogo”, Chief “Mapenzas” Grab in Mpululu und das Quellgebiet “Mkwawa”, das vermutlich von Chief Mkwawa benutzt wurde. Weitere historische Stätten in der Nähe des Parks sind unter anderem die Isimila-Lehmsäulen in der Nähe von Iringa, Kalenga, Mlambalasi, Lugalo und die Gottesbrücke, um nur einige zu nennen. Der Große Afrikanische Grabenbruch verläuft quer durch den Park. Die Steilwand entlang des westlichen Tals ist in den nordöstlichen Teilen etwa 50 bis 100 Meter hoch und steigt nach Südwesten hin an. Das Tal des Großen Ruaha gilt als Verlängerung des Großen Afrikanischen Grabenbruchs. Der Große Ruaha fließt 160 Kilometer weit entlang der gesamten Ostgrenze durch zerklüftete Schluchten und offene Ebenen.
Unternehmungen Wildbeobachtung, lange und kurze Wandersafaris durch die Wildnis, Vogelbeobachtung, Picknicks und Buschmahlzeiten (Frühstück, Mittagessen, Abendessen) im unberührten Buschland.
Beste Zeit, um Raubtiere und größere Säugetiere zu sehen, ist in der Trockenzeit (Mitte Mai bis Dezember). Die Regensaison (Januar bis April) eignet sich am Besten zur Beobachtung von Vögeln, üppiger Landschaft und Wildblumen. Den männlichen Großen Kudu bekommt man vor allem im Juni während der Brunftzeit zu sehen.
Anreise Es gibt sowohl Linien- als auch Charterflüge in den Park, vorwiegend aus Arusha, Dodoma, Kigoma und Daressalam. Die Landepisten des Parks befinden sich in Msembe und in Jongomero. Auf dem Landweg sind es von Iringa aus rund 130 Kilometer, von Daressalam aus etwa 625 Kilometer. Die Straße in den Park ist ganzjährig passierbar.
Unterkünfte Es gibt Lodges und Zeltcamps einfacher und gehobener Kategorie.
Mikumi Nationalpark
Der Mikumi-Nationalpark lehnt sich an die nördliche Grenze von Afrikas größtem Wildreservat, dem Selous. Er wird von der asphaltierten Daressalam-Iringa-Straße durchschnitten und ist deswegen der zugänglichste Teil einer 75’000 Quadratkilometer großen Wildnis, die sich nach Osten fast bis zum Indischen Ozean erstreckt. Das beliebte Herzstück des Parks, die Mkata-Schwemmebene mit ihrem offenen Horizont und der reichen Tierwelt, wird oft mit den berühmteren Ebenen der Serengeti verglichen. Auf den abgeflachten Spitzen von Termitenhügeln und während der Regenzeit zuweilen auch hoch oben in den Bäumen liegen Löwen und überwachen ihr grasbewachsenes Reich und die es durchziehenden Zebra‑, Gnu‑, Impala- und Büffelherden. In den vereinzelten schattigen Akazien-Beständen entlang des Mkata-Flusses, wo sich auch Mikumis Elefanten gerne aufhalten, sind Giraffen auf Futtersuche. Nicht zuletzt dank dem guten Wegnetz ist die Mkata-Schwemmebene vielleicht der verlässlichste Ort in Tansania, wenn man die mächtige Elenantilope, die größte Antilopenart der Welt, beobachten möchte. Die nicht weniger eindrücklichen Großer Kudu und Rappenantilope suchen die Miombowald-bedeckten Ausläufer der Berge heim, die sich an den Parkgrenzen erheben. Mehr als 400 Vogelarten sind auf dem Gebiet des Parks verzeichnet worden, unter ihnen solch farbige Bewohner wie die Grünscheitelracke, der Gelbkehlpieper und der Gaukler. Während der Regenzeit gesellen sich Scharen von europäischen Zugvögeln zu ihnen. Hauptattraktion der zwei Wasserstellen 5 km nördlich des Park-Haupteingangs sind die Flusspferde, die dort in Gesellschaft ständig wechselnder Wasservogelpopulationen leben.
Größe 3’230 qkm; der viertgrößte Park Tansanias und Teil eines weit größeren Ökosystems, des riesigen Selous Game Reserve.
Lage 283 km westlich von Daressalam, nördlich des Selous Game Reserve, und am Weg zu den Nationalparks Ruaha, Udzungwa und (für die Unerschrockenen) Katavi.
Anreise Eine gute asphaltierte Straße verbindet Mikumi über Morogoro mit Daressalam (rund vier Stunden Fahrt). Straßenverbindungen gibt es ferner mit Udzungwa, Ruaha und (allerdigs nur in der Trockenzeit) Selous. Charterflüge ab Daressalam, Arusha oder Selous. Per Regionalbus von Daressalam zur Parkverwaltung, wo Safarifahrten organisiert werden können.
Unternehmungen Tierbeobachtungsfahrten und geführte Wanderungen. Besuchen Sie den nahe gelegenen Udzungwa-Nationalpark oder reisen Sie weiter zum Selous-Wildreservat oder Ruaha-Nationalpark.
Beste Reisezeit Der Park kann ganzjährig besucht werden.
Unterkunft Zwei Lodges, zwei Luxus-Zeltlager, drei Campingplätze; Pensionen (Guesthouses) in Mikumi am Rand des Parks.
Udzungwa Mountains Nationalpark
Düster und urzeitlich – die Udzungwa-Wälder wirken wie verzaubert: ein grünes Refugium sonnenbefleckter Lichtungen, die von 30 Meter hohen Bäumen umschlossen sind, deren Schrunden von Pilzen, Flechten, Moosen und Farnen überwuchert sind. Udzungwa ist das größte und biologisch vielfältigste einer Kette von einem Dutzend großer bewaldeter Gebirge, die sich majestätisch aus dem flachen Küstenbuschwerk Osttansanias erheben. Zusammen bilden sie die Eastern Arc Mountains. Man nennt diesen Archipel isolierter Gebirge aber auch Afrikas Galapagos wegen seines Schatzes an endemischen, das heißt nur hier vorkommenden Pflanzen und Tieren, allen voran das zarte Afrikanische Veilchen. Von den uralten Gebirgszügen des Eastern Arc hat nur Udzungwa den Status eines Nationalparks erhalten. Für Tansania einzigartig ist, dass sich das lückenlose Blätterdach seines Waldes von einer Meereshöhe von 250 m auf über 2’000 m hochzieht. Zwar ist Udzungwa ist nicht das typische Ziel für Tiersafaris, dafür ist der Nationalpark ein Anziehungspunkt für Wanderer. Ein ausgezeichnetes Netz von Waldwegen ermöglicht zum Beispiel die beliebte Halbtageswanderung zum Sanje-Wasserfall, der sich 170 Meter tief durch dunstige Gischt in das darunter liegende bewaldete Tal stürzt. Der anspruchsvollere, zwei Übernachtungen nötig machende Mwanihana-Trail führt auf das Hochplateau, wo man einen Rundblick auf die Zuckerplantagen der Umgebung genießt, bevor man zum Mwanihana-Peak aufsteigt, dem zweithöchsten Punkt des Gebirges. Ornithologen zieht es wegen der mehr als 400 hier lebenden Vogelarten nach Udzungwa. Zu diesen zählen beispielsweise der wunderschöne und einfach zu findende Grünkopfpirol, aber auch mehr als ein Dutzend schwer aufzuspürender Arten, die in den Eastern Arcs heimisch sind. Vier Vogelarten kommen gar nur in Udzungwa vor, unter ihnen ein erst 1991 entdecktes Waldrebhuhn, das in Asien nähere Verwandte hat als in Afrika. Zwei der sechs hier lebenden Primaten-Arten, den Uhehe-Rotkopf-Guereza (Iringa red colobus) und den Sanje-Mangabe, gibt es nirgendwo sonst auf der Welt, wobei Letzterer erst 1979 durch Biologen entdeckt wurde. Zweifellos hat dieser große Wald noch nicht alle seine Schätze enthüllt: durch seine fortdauernde wissenschaftliche Erforschung wird der Katalog an hier heimischen Arten bestimmt noch wachsen.
Größe 1’990 qkm
Lage 5 Stunden (350 km) von Daressalam entfernt; 65 km südwestlich von Mikumi.
Anreise Mit dem Auto ab Daressalam oder vom Mikumi-Nationalpark aus.
Unternehmungen Von einer zweistündigen Wanderung zum Wasserfall bis zu Camping-Safaris. Besuchen Sie diesen Nationalpark in Verbindung mit dem nahe gelegenen Mikumi-Nationalpark oder als Zwischenstation auf dem Weg zum Ruaha-Nationalpark.
Beste Reisezeit Man kann den Park das ganze Jahr über besuchen, allerdings sind die Wege in der Regenzeit rutschig. Die Trockenzeit beginnt im Juni und endet im Oktober vor der kurzen Regenzeit; man sollte jedoch stets auf Regen gefasst sein.
Unterkunft Zelten im Park (Lebensmittel und Ausrüstung muss man selbst mitbringen). Zwei bescheidene, aber bequeme Lodges mit En-Suite-Zimmern stehen einen Kilometer vom Parkeingang entfernt.
Katavi Nationalpark
Abgelegen, unbändig und selten besucht, ist der Katavi-Nationalpark eine ursprüngliche Wildnis, welche die wenigen Unerschrockenen, die sich dorthin vorwagen, mit dem erhebenden Gefühl Afrikas belohnt, wie es vor einem Jahrhundert geherrscht haben muss. Tansanias drittgrößter Nationalpark liegt im abgelegenen Südwesten des Landes, in einem abgeschnittenen Rift-Valley-Arm, der in der seichten, düsteren Ausdehnung des Rukwa-Sees endet. Der größte Teil Katavis ist mit einer seltsam formlosen Decke von dichtem Miombo-Trockenwald überzogen, der umfangreichen, aber scheuen Gruppen von Elen‑, Rappen- und Pferdeantilopen Schutz bietet. Der eigentliche Anziehungspunkt für Tierbeobachter ist aber der Katuma-Fluss mit seinen Schwemmebenen, zu denen die saisonalen Seen Katavi und Chada gehören. Während der Regenzeit ziehen diese üppigen, sumpfigen Seen unzählige Wasservögel an, und sie ernähren Tansanias dichteste Ansammlungen von Flusspferden und Krokodilen. Am eindrücklichsten ist Katavi aber während der Trockenzeit, wenn das Wasser zurückweicht. Am jetzt zu einem seichten, schmutzigen Rinnsal gewordenen Katuma, der einzigen Trinkwasserquelle in einem weiten Umkreis, und in den ihn flankierenden Schwemmebenen halten sich schier unglaubliche Ansammlungen von Tieren auf. Geschätzte 4’000 Elefanten kann man dann in dieser Gegend antreffen, dazu verschiedene Büffelherden mit Tausend und mehr Tieren, während eine Vielzahl von Giraffen, Zebras, Impalas und Riedböcken eine leichte Beute für die zahlreichen Löwen- und Tüpfelhyänenrudel darstellen, deren Territorien auf den Schwemmebenen aufeinander treffen. Katavis spektakulärstes Tiererlebnis sind aber doch die Flusspferde. Gegen Ende der Trockenzeit kann es vorkommen, dass bis zu 200 Tiere auf einmal in einen noch genügend tiefen Flusstümpel plumpsen. Und je mehr Flusspferde sich an einem Ort versammeln, desto hitziger wird die Rivalität zwischen den männlichen Tieren – blutige Revierkämpfe sind alltäglich. Dem unterlegenen Männchen bleibt nichts anderes übrig, als unglückselig auf den offenen Ebenen herumzuschleichen, bis es wieder genügend Mut für eine neue Konfrontation gefasst hat.
Lage Südwesttansania, östlich des Tanganjikasees. Der Parkhauptsitz in Sitalike befindet sich 40 km südlich von Mpanda.
Beste Reisezeit In der Trockenzeit (Mai–Oktober). Während der Regenzeit sind die Straßen innerhalb des Parks oft überflutet, wobei sie von Mitte Dezember bis Februar befahrbar sein können.
Unterkunft bietet ein nur während der Trockenzeit geöffnetes Luxuszeltlager.
Saadani Nationalpark
Der Saadani Nationalpark ist das einzige Naturschutzgebiet in Tansania, das ans Meer grenzt. Es herrscht heißes und feuchtes Küstenklima vor. Der Park bietet eine einzigartige Kombination von Flora und Fauna sowohl des Meeres als auch des Festlands, zudem in einem kulturell faszinierenden Umfeld. Er beherbergt neben zahlreichen Reptilien und Vögeln etwa 30 Arten größerer Säugetiere. Darüber hinaus tummeln sich im angrenzenden Ozean etliche Fischarten (über 40), Grüne Meeresschildkröten, Buckelwale und Delfine. Die feuchte Savanne des Saadani Nationalparks lässt sich in drei einfach zu unterscheidende Arten unterteilen: eine Grassavanne, Weideland mit kurzem Gras und dunkle Baumwollebenen. Zu den Bewohnern der Grassavannen gehört der Büffel, der bis zu 850 kg auf die Waage bringt. Auch mehrere Herden von Kuhantilopen kann man im Saadani Nationalpark beim Grasen beobachten. Der gemeine Wasserbock kommt im gesamten Parkgebiet vor. Dieser Grasfresser wiegt bis zu 270 kg und ist leicht anhand eines weißen Rings um den Schwanz zu erkennen. Besonders hoch im Saadani Nationalpark ist die Dichte an Riedböcken, wenngleich es trotzdem schwierig sein kann, diese mittelgroße Antilopenart (45 kg) zu sichten, weil sich die Tiere gern im hohen Gras hinlegen, um Schutz zu suchen. Warzenschweine sind allgegenwärtig und wagen sich sogar bis ins Dorf Saadani vor. Da die meisten Dorfbewohner Moslems sind, haben die Warzenschweine mittlerweile erkannt, dass sie ihnen nichts tun. Die höchsten Tiere der Welt und zugleich das Nationalsymbol von Tansania – Giraffen – tummeln sich zahlreich im Saadani Nationalpark. In den Kurzgrassavannen grasen große Herden von Streifengnus. Weitere eingeführte Arten sind das Steppenzebra und die Elenantilope. Auch der Löwe als größter Fleischfresser Afrikas ist in Saadani zu finden, wenngleich man ihn selten zu sehen bekommt. Nachts hört man die Hyänen und begegnet Ginsterkatzen, Stachelschweinen und Zibetkatzen. Weitere Arten, die man innerhalb des Parks beobachten kann, sind Buschböcke, Pinselohrschweine, Steppenpaviane und Südliche Grünmeerkatzen. Von Osten nach Westen verändert sich das offene Meer von Korallenriffen hin zu einem Brackwasserökosystem, gekennzeichnet von Mangrovenwald, Salztonebenen und kahlen Salzgebieten. Weiter im Landesinneren stellt der Wami neben etlichen temporären Flüssen und Dämmen die wichtigste Süßwasserquelle dar. Bei Ebbe zieht sich das Meer um bis zu 100 Meter zurück und bildet eine praktische Passage für Einheimische und Wildtiere. Diese Strände sind die einzigen nördlich von Daressalam, wo nach wie vor Meeresschildkröten ihre Eier legen. Die verbreitetste Art ist die Grüne Meeresschildkröte, die größte der hartschaligen Meeresschildkröten. Der Meeresanteil des Parks umfasst die Mafui-Sandbänke, deren bunte Korallenriffe wichtige Brutplätze für zahlreiche Fischgattungen sind. In der Übergangszone, unmittelbar über dem Meeresspiegel, wachsen immergrüne Mangrovenbäume. Diese salztoleranten Gezeitenwälder bieten etlichen Vogelarten, Fledermäusen, Affen, Flusspferden und Reptilien eine Ruhe- und Nahrungsstätte. Auch viele Meeresbewohner wie Garnelen legen ihre Eier in diesen geschützten Lebensräumen. Im Saadani Nationalpark wächst ein großer Mangrovenwald entlang des Wami. Hier kann man auch große Flusspferdherden beobachten. Auch das Nilkrokodil lebt hier. Der Wami ist außerdem ein hervorragendes Gebiet, um Vögel wie den Eisvogel, den Fischadler und zahlreiche Arten von Stelzvögeln zu beobachten. Der weniger bekannte Küstenwald zeichnet sich durch eine hohe Artenvielfalt mit vielen Pflanzen aus, die nur in diesem Gebiet (endemisch) vorkommen. Der Wald spielt eine wichtige Rolle beim Schutz der Erde vor Erosion und reguliert so auch den Wasserkreislauf. Neben den zwei großen Wäldern – Zaraninge und Kwamsisi – stellen zahlreiche kleinere Wald- und Buschlandstreifen einen wichtigen Lebensraum für Tiere dar. Diese Gebiete sind anfällig für illegale Abholzung, Holzkohleproduktion und Ackerlandausweitung. Die Elefanten in Saadani sind relativ scheu und verstecken sich tagsüber in der Regel gern in den bewaldeten Teilen des Parks. Auch Leoparden trifft man im dichten Busch- und Waldland (Dickichten) an. Diese Tiere bekommt man selten zu sehen, da sie vorwiegend nachtaktiv sind, und sie können in nächster Nachbarschaft zu Menschen leben. Weitere interessante Tiere, die hauptsächlich in Waldgebieten leben, sind der Große Kudu und kleinere Antilopen wie Moschusböckchen und Ducker. Die Wipfel der Bäume werden von Stummelaffen bevölkert, die sich wie fast alle Affen vorwiegend von Blättern ernähren, von rein nachtaktiven Buschbabys sowie von etlichen Früchte essenden Vogelarten, Insekten und Schmetterlingen.
Lage Der Saadani Nationalpark liegt mitten im historischen Dreieck zwischen Bagamoyo, Pangani und Sansibar
Größe umfasst eine Fläche von 1.100 km²
Anreise Der Saadani Nationalpark liegt ungefähr 45 km nördlich von Bagamoyo. Sobald die derzeit in Bau befindliche Brücke fertiggestellt ist, wird der Park von Daressalam aus via Bagamoyo einfach über den Wami erreichbar sein. Derzeit jedoch ist von Daressalam aus ein Umweg von 200 Kilometern über die Chalinze-Msata-Straße erforderlich, um den Park zu erreichen. Von Norden gelangt man aus Tanga zum Park, indem man den Pangani mit einer Fähre überquert (75 km / Fahrtzeit drei Stunden). Ein Transfer auf dem Luftweg kann zu den Landepisten Mkwaja oder Saadani organisiert werden.
Beste Reisezeit Ganzjährig, außer in der Regenzeit (März bis April)
Unterkünfte Es gibt innerhalb und außerhalb des Parks private Unterkünfte wie Saadani Safari Lodge, KISAMPA und ein Zelt mit Aussicht.